QM ist mit dem Werkzeug Computer gewachsen. Ohne CAQ wäre QM immer noch möglich und nötig, wäre aber kaum mit Freude verbunden. Wo ist QM auf die Kissen des CAQ gebettet?

Unter rechnergestützter Qualitätssicherung versteht man den ingenieurtechnischen Einsatz von Computern und rechnergesteuerten Maschinen zur Planung und Umsetzung der Qualität von Produkten.

Computer-Aided Quality (CAQ) ist ein digitales Hilfsmitte zur Qualitätsplanung, kontinuierlichen Qualitätsverbesserung während des gesamten Produktlebenszyklus und Qualitätssicherung bzw. Qualitätskontrolle während der Produktion.

Auch im Krankenhaus müssen wir CAQ in unsere Kernprozesse implementieren und tun das ja auch wie z. B. Folgendes: (1) Personal Bedarfs- und Einsatzplanung, Schulung, (2) Qualitätslenkung, (3) Berichtswesen, Kommunikation, Aufzeichnungen, (4) QM-Prozesse im engeren Sinne wie Verwaltung des QM-Handbuches, Audits, (5) Datenerfassung QS, auch für Regelkarten, (6) Digitalisierung der Dienstleister mit Vernetzung.

Digitalisierungstaugliche Prozesse des Qualitätsmanagements im Krankenhaus

Wozu gibt es jetzt schon IT-Lösungen oder welche bieten sich für solche an?

► Prozesse in der prozessorientierten Organisation

Personalbedarfsplanung

Personaleinsatzplanung

Personalentwicklungsplanung

Schulungsmodule für Belehrungen, Einweisungen, Schulungen, Fort- und Weiterbildung, einschließlich Erfolgskontrolle

Qualifikationsnachweise einschließlich Überwachung der Auffrischung

Belegungsplanung

OP-Planung

Terminplanung in der Ambulanz, Aufnahme

Ressourcenplanung mit Lagerhaltung, Bestellwesen, Lieferzeiten

Berichtspflichten patientenbezogen: Arztberichte, Überleitungsprotokolle, Freigaben

Berichtspflichten intern: Leistungsstatistik, Unerwünschte Ereignisse, Ressourceneinsatz

Berichtspflichten extern: externe Qualitätssicherung, An- und Abmelden bei Nichterfüllung von Anforderungen, Qualitätsberichte, Infektionserkrankungen)

Kommunikationsmittel: Videokonferenz, Notruf-Systeme, Alarmierungspläne, Datenübermittlung an interessierte Kreise,

Telefon- Adressenverzeichnis und deren Pflege

Aufzeichnungen zur Behandlung (elektronische Krankenakte)

Bilddokumentation (Röntgen, Wunden, klinische Befund)

Verordnungen Arzneimittel

Rückverfolgung Medizinprodukte

Bestellvorgänge für Labor, Röntgen, Konsile, Hilfsmittel, technische Reparaturen

Erwerb, Verteilung und Bereitstellung von Wissen in den Prozessen

Unterstützung bei Entscheidungen im Behandlungsverfahren (Diagnostik und Therapie)

Wissensmanagement: Zugriff auf Datenbanken, Literatur

► QM-Prozesse im engeren Sinne (CAQ)

Lenkung der dokumentierten Information (Content Management Systeme)

Patienteninformationen, Aufklärungsprotokolle, Verhaltensinstruktion

Archivierung, Datensicherung, Zugangskontrolle

Freigabe vor Datentransfer

Inprozess-Kontrollen (QC-Karten im Verlauf oder als Zielkarten aus Daten der Verwaltung und der ePA)

Audits

Nachverfolgung von Berichtspflichten, Lizenzen, Zertifikaten

Überwachung Kommissionstätigkeit (Termine, Protokolle

Audit-Management

Änderungsmanagement

Nachverfolgung Korrekturmaßnahmen

Kalibriermanagement.

Reklamationsbearbeitung

Dokumentenkontrolle

Projektmanagement

Fehleranalyse

►Digitalisierung bei den klinischen Dienstleistern

Pflege (hier besonders Aufzeichnungen, Personalplanung)

Labor: Anordnung, Probenidentifizierung, Berichte

Röntgen: Anordnung, Terminplanung, Erstellung Befunde, Archivierung

Transportdienst

Sterilisation

Technische Dienste

Apotheke

Physiotherapie

 

 

Das Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) hat in seinem Methodenpapier[i] einen Versuch unternommen, „Qualität im Gesundheitswesen“ zu definieren.

Jeder kann, wenn er denn einige Regeln einhält, ein Konzept so definieren wie er es für richtig und praktisch hält. Er kann auch eine Bezeichnung dafür wählen, die ihm gefällt. Dabei sollte jedoch dreierlei beachtet werden:

  1. Die definitive Beschreibung eines Konzeptes sollte in sich logisch und nachvollziehbar sein und nur solche Begriffe verwenden, die selbst bereits definiert sind oder sich unmissverständlich aus der Gemeinsprache ergeben.
  2. Fach- und Normalsprachen müssen bei der Wahl einer Bezeichnung berücksichtigt werden. Gewisse Verschiebungen in Nuancen sind manchmal unumgänglich. Wird die Bezeichnung „Qualität“ verwandt, sollte die Definition in der Fachsprache beachtet werden.
  3. Der Praxistest muss bestanden werden.

Ich glaube, dass die Anwendung des fachlichen Qualitätsbegriffes auf die Qualitätssicherung in der Gesundheitsversorgung sehr gut möglich ist und ich sehe keinen Grund, die international und in Fachkreisen anerkannte Definition zu verlassen. Wir sollten die Vorteile der neueren Qualitätskonzeption für die Qualitätssicherung in der Gesundheitsversorgung endlich erschließen. Insbesondere für die Arbeit des IQTiG könnte das sehr fruchtbar sein.

Das wäre zu untersuchen. Lies den gesamten Beitrag

[i] Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen Methodische Grundlagen V1.1 Stand: 15. April 2019 https://iqtig.org/dateien/dasiqtig/grundlagen/IQTIG_Methodische-Grundlagen-V1.1_barrierefrei_2019-04-15.pdf, zuletzt abgerufen 2021-02-05

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Fahrdorf, den 2020-04-09 Vorweg Der Kontext der Definition von Qualität sollte nicht bei der Pflege, sondern dort gesucht werden, wo das Wort „Qualität“ benutzt wird. Über Qualität kann man in vielen Zusammenhängen sprechen: in der Philosophie als Beschaffenheit oder Wesen. Qualität als Gegenteil von Quantität oder wenn Quantität in Qualität umschlagen soll. Bei Sorten von […]